Chronik des Dorfes Siebenbrunn

(Zusammenfassung von Harald Fuchs)

Die urkundlichen Erwähnungen: 1313 Sibenprunn, 1478 Sybenprun, ca. 1500 Sipenprun, ebenso 1507, 1527, 1542, 1608, - 1542 Sibenprun, 1559 Siebenprun.

1. Der Boden von Siebenbrunn gehörte zum Erb- und Rodensgut der Herren von Neuberg. Das Dorf mit halbmondförmiger Zeilung der Höfe und Gewannflur wurde wahrscheinlich von den Herren von Neuberg nach etwa 1190, wahrscheinlich in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet und umfasste, dem Namen nach zu schließen, ursprünglich wahrscheinlich 7 Höfe.

In den Neuberger Urbaren von 1478 und ca. 1500 sind drei Untertanen genannt, die zur Herrschaft Neuberg zinsten, ein Hof, ein halber Hof und eine Hofstatt.

Der Hof zinste außer Geld 20 Eier, einen Käse und zwei Hühner, der halbe Hof die Hälfte. Auf dem Hof saß Nicl Weinreich = heute Siebenbrunn 22, doch wurden verschiedene Gründe nach 1750 zu anderen Höfen abgetrennt ( Nr.3 Fuchs, Nr.4 Hofer).

Auf dem halben Hof saß 1478 Nicl Ultcz = Siebenbrunn Nr.13 (Kratzer). Die Hofstatt wird später nicht mehr genannt.

Der Hof gehörte nach der Gültschätzung von 1542 Hans Bauer, der 2 Pferde, 2 Ochsen, 4Stiere, 2 Kühe, 2 Kalbinnen und 6 Schweine besaß.

Der größte Teil von Siebenbrunn kam als Erbe der Elisabeth von Neuberg, der Schwester des Hans von Neuberg und Gemahlin des Grafen Christoph von St Georgen und Pösing, nach ihrem Tode bei der Stiftung des Chorherrnstiftes Pöllau 1504 an das Stift Pöllau. Diese Siebenbrunner kommen im Leibsteuerverzeichnis von Pöllau von 1527 und in der Gültschätzung von 1542 im Amt Kaindorf vor. Es sind dies die heutigen Höfe Nr 18, Grund am Ungerhof (Fuchs), von dem nach 1750 die Häuser Nr.11 (Schirnhofer und Nr. 13 (Kratzer) abgetrennt wurden, weiters Nr.10. Grund in Siebenbrunn (Fuchs), Nr. 9, Grund in Siebenbrunn ( Pötscher-Prem), von dem der Grund Nr.16 nach 1750 abgetrennt wurde, Nr.8, Grund in Siebenbrunn (Rodler), Nr. 7, Erb zu Siebenbrunn (Oswald), Nr.6, Grund in Siebenbrunn (Schalk) un Nr.5, Grund in Siebenbrunn (Prem).

Ein Hof in Siebenbrunn gehörte nach dem ältesten Urbar von 1507 bis zur Grundentlastung zur Johanniterordenskommende Fürstenfeld, wohin er wahrscheinlich schon im Mittelalter von einem Neuburger gestiftet wurde.

1507 war darauf Hanß am Hof zu Siebenbrunn ansässig, nach dem Leibsteuerverzeichnis von 1527 ein Nicl. Nach der Gültschätzung von 1542 gehörte er Nickl am Hof,der damals 4 Ochsen, 3 Kühe und 5 Schweine besaß. Der hier 1552 ansässige Erhart am Hof war nach dem Musterregister von 1552 mit einer Büchse und einer Brachsen ausgerüstet. 1651 besaß den Hof Thoman am Hof, 1685 Jacob Hoffer = Siebenbrunn Nr.14 ( Fuchs ); es ist möglich, dass hier der Rittersitz des Ortsgründers war.

2. Siebenbrunn war eine S i e d l u n g s g e m e i n d e der Kolonisationszeit mit regelmäßiger Anlage mit Gewannflur und Allmende. Nur der Ungerhof steht außerhalb der geschlossenen Dorfanlage als Einzelhof. An der Spitze der Gemeindeverwaltung stand ein gewählter Dorfrichter ( 1797, 1798 Joseph Fux, 1821 Anton Oswald, 1844 Joseph Ernst ). 1682 kaufte die ganze Gemeinde zu Siebenbrunn von der Herrschaft Hartberg um 100 Gulden die Hofwiese an der Haid, die auf 10 Mitglieder der Gemeinde aufgeteilt wurde. 1966 wurde die Grundzusammenlegung durchgeführt. Bei der 1770 durchgeführten Volkszählung wurde Siebenbrunn ein Nummerierungsabschnitt der Pfarre Hartberg und damit später S t e u e r - u n d K a t a s t r a l g e m e i n d e. Bei der Schaffung der politischen Gemeinden 1850 wurde Siebenbrunn mit der KG Mitterdombach zur Gemeinde Mitterdombach geschlagen. Diese selbstständige Gemeinde ging im Jahre 1969 in der neugegründeten Gemeinde Hartberg-Umgebung auf.